Kopfschmerzen / Migräne
Kopfschmerzen sind nach Rückenschmerzen die zweithäufigste Schmerzform. Kinder und Erwachsene leiden darunter. Meist sind Kopfschmerzen nur vorübergehend und harmlos. Dann helfen Hausmittel oder einfache Schmerzmittel gegen die Beschwerden. Chronische Kopfschmerzen erfordern hingegen eine spezielle Therapie. Das Gleiche gilt, wenn die Kopfschmerzen Symptom einer ernsten Erkrankung sind.
Bei Migräne leiden die Betroffenen unter meist einseitigen, starken Kopfschmerzattacken, oft mit Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitet. Aura-Symptome – wie neurologische Symptome wie plötzliche Sehstörungen können die Attacken ankündigen.
Kopfschmerzen und Migräne aus Sicht der Chinesischen Medizin
Schmerzen entstehen aus der Sicht der Chinesische Medizin durch eine Stagnation oder Blockade von Qi. Diese kann unterschiedliche Gründe haben
Störungen innerhalb der Organe
Störungen des Energieflusses
Erkrankungen durch äußere Faktoren (Wind, Kälte, Feuchtigkeit, Hitze)
Stoffwechselstörungen mit Feuchtigkeitsentwicklung
Stoffwechselstörungen mit Flüssigkeitsmangel
soziale Komponente und Emotionen
…
Die Behandlung der Kopfschmerzen stellt eine gute Indikation für die Akupunktur dar.
Die Behandlung von Kopfschmerzen richtet sich nach dem subjektiven Beschwerdebild zum Beispiel: der Schmerzort (Wo), das zeitliche Auftreten (wann: akut, chronisch, morgens, nachmittags, abends, immer) und dem Schmerzcharakter (Wie).
Sowohl die äußeren und inneren pathologischen Faktoren als auch die Emotionen sowie die sozialen Komponenten werden für eine ausführliche Diagnose in Betracht gezogen.
Man unterscheidet die inneren chronischen Kopfschmerzen / Dysfunktionsstörung der inneren Organe:
Leerer Zustand bei Blut-, Qi- und Nieren-Energie-Mangel.
Füller Zustand: Leber-Qi-Stagnation, Leberfeuer, aufsteigendes Leber-Yang Leber-Wind, Nässe-Hitze sowie Kopfschmerzen, die durch äußere pathogene Faktoren verursacht werden.
Behandlungsstrategie
An erster Stelle geht es darum, den Schmerz zu beseitigen, und die energetischen Muster des Körpers wieder herzustellen.
Mit Akupunktur, Kräutermedizin, Tuina Anmo Massage, Ernährungsberatung, Bewegungsübungen und Lebensstilberatung nach den Kriterien der klassischen Chinesischen Medizin werden hier gute Erfolge erzielt.
Allergien
Allergien aus westlicher Sicht
Allergien gehören zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland überhaupt, jeder 10. leidet an einer solchen.
Allergische Reaktionen können durch sehr viele natürliche und künstliche Stoffe ausgelöst werden und stellen vereinfacht ausgedrückt eine überschießende, fehlgeleitete Reaktion unseres Immunsystems auf körperfremde Substanzen dar.
Die Funktionsweise unseres Immunsystems ist hoch-komplex und dient dem Schutz unseres Körpers vor schädlichen Stoffen, Viren, Bakterien und anderen Gefahren. Das Immunsystem tut dies auf mehreren verschiedenen Wegen, die von einer Abwehr durch Immunzellen bis zu „Gegengiften“ (sogenannten Antikörpern) eine Vielzahl von Strategien umfasst.
Kompliziert wird es, wenn das Immunsystem plötzlich überreagiert und den Körper statt ihn zu verteidigen selbst schwächt oder sogar schädigt. Zu den häufigsten Allergieerkrankungen gehören u.a. Heuschnupfen, Asthma bronchiale und Hauterscheinungen wie die Urtikaria („Nesselsucht“).
Saisonale allergische Rhinitis/Heuschnupfen/allergische Rhinopathie
Die sogenannte allergische Rhinitis oder Heuschnupfen beruht auf einer Antigen-Antikörper-Reaktion der Nasenschleimhaut.
bei Allergien gegen Pollen, spricht man von einer saisonalen Rhinitis, Heuschnupfen oder allergischen Rhinopathie. Weitere Symptomen hierbei sind Augentränen, juckenden Augen, Schwindel, Kopfschmerzen, Krankheitsgefühl, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche.
Das Körperfremde Antigen provoziert eine Histamin-Bildung und -Ausschüttung, die wiederum die Symptome wie gesteigerte Nasensekretion und die Blockierung der Nasenatmung hervorruft und verstärkt.
Nahrungsmittelallergie
4 bis 8 % der Bevölkerung leiden an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit, die keine echten Allergien sind. Sie treten z.B. aus angeborenen oder erworbenen Enzymmangelzuständen beziehungsweise -defekten auf. Die Symptome reichen von Atemnot, Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen, Durchfällen und Bauchschmerzen, Hautbeschwerden wie Juckreiz und Nesselsucht (Urtikaria) über Fließschnupfen bis hin zum anaphylaktischen Schock.
Bekannte Beispiele sind die Milchzuckerunverträglichkeit (Lactoseintoleranz), an der mindestens 3 Prozent der Bevölkerung in stärkerem Maße leiden und die zunehmende Fruchtzuckerunverträglichkeit (Fructoseintoleranz).
Pseudoallergien
Bei Pseudoallergien lassen sich keine immunologischen Mechanismen nachweisen. Patienten mit Pseudoallergien weisen Unverträglichkeiten z.B. auf Lebensmittelzusatzstoffe und andere Stoffe auf
Saisonale Allergien / Heuschnupfen aus Sicht der TCM
Aus der Sicht der chinesischen Medizin handelt es sich bei der allergischen Rhinitis um eine Abwehrschwäche der Funktionskreise der Lunge und der Niere mit Eindringen von „Wind“ in Kombination mit Kälte oder Hitze in die Nase sowie chronische Ablagerung des Windes in der Nase.
Abschwächung der Oberflächenabwehrkräfte Wei Qi
Die allergische Rhinitis beginnt meistens in der Kindheit, kann auch erst im Erwachsenenalter auftreten. Zeichen bei allergischen Reaktionen wie Jucken und Rötungen werden kühlend, nährend und zerstreuend behandelt. Weiterhin werden die Betroffenen mit der Behandlung genährt und gestärkt.
Die Ursachen der allergischen Rhinitis aus der Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin
Angeborene Konstitutionsschwäche/ Abwehrschwäche (ungenügende Essenz der Nieren der Eltern)
Probleme in der Schwangerschaft (Schwieriger Verlauf in der Schwangerschaft wie emotionale Belastungen oder Rauchen, Alkohol und Infektionskrankheiten)
Schwache Verdauungsfunktion , meist durch falsche einseitige Ernährung (Süßigkeiten, Milch, Milchprodukte, Weizen, Rohkost)
Äußere pathogenen Faktoren (Wind, Kälte, Hitze, Sommerhitze, Feuchtigkeit und Trockenheit)
Behandlung der allergischen Rhinitis mit der TCM
Man unterscheidet die Therapie des allergischen Schnupfens im akuten Stadium im Frühling/ Sommer oder im Ruhestadium im Herbst/ Winter. Die Behandlung im akuten Stadium besteht aus dem Ausscheiden und der Eliminierung der pathogenen Faktoren Wind, Kälte, Hitze, Trockenheit oder Feuchtigkeit aus der Nase, aus den Augen und der Lunge, sowie der Stärkung des Lungen- und des Nieren-Qi und der Austrocknung des Schleims.
Therapie in der TCM als Vorbeugung
Als Vorbeugung stellt die Akupunktur die wichtigste Therapie in der TCM dar.
Diese sollte bereits 6-8 Wochen vor dem Auftreten der ersten Symptome beginnen. Dabei wird das Abwehrsystem durch Akupunktur mit oder auch ohne Heilkräuter stabilisiert, um die äußeren pathogenen Faktoren nicht eindringen zu lassen. Mit individuell ausgewählten Kräuterrezepturen stärkt man in der Traditionellen Chinesischen Medizin die Abwehrsysteme und Energien des Körpers. Auf diese Weise wird einerseits das Immunsystem des Körpers gestärkt und andererseits eine überschießende Immunreaktion beruhigt. Während der Allergiezeit lassen sich mit Hilfe der Akupunktur die Beschwerden wie laufende Nase, Juckreiz oder auch Atemprobleme deutlich lindern.
Diese Therapie als vorbeugende Maßnahme sollte in 2 – 3 aufeinander folgenden Saison-Jahren wiederholt werden.