Schlafstörungen
Kurzfristige Schlafprobleme über wenige Tage hinweg hat fast jeder einmal in stressigen Lebensphasen, während einer Erkrankung (z. B. einer Erkältung mit Husten und einer verstopften Nase oder aufgrund belastender Situationen. Meist sind sie harmlos.
Anders bei "echten" Schlafstörungen. Das sind Schlafprobleme, die über einen längeren Zeitraum (ab drei bis vier Wochen) auftreten und den Betroffenen in seiner Lebensqualität und seiner Leistungsfähigkeit deutlich beeinträchtigen. Sie können sowohl körperlich als auch psychisch bedingt sein.
Neben Schlafproblemen, bei denen das Durch- oder Einschlafen gestört ist oder Menschen nicht können, kommen Verschiebungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, krankhaftes Schnarchen, Schlafapnoe, und schlafbezogene Bewegungsstörungen, wie zum Beispiel unruhige Beine am Abend oder in der Nacht und nächtliches Zähneknirschen, Schlafunterbrechungen aufgrund von Schlafwandeln oder Albträumen relativ häufig vor.
Neben zu wenig Schlaf, kann für manche Betroffene auch übermäßige Schläfrigkeit ein Problem sein.
Schlafstörungen führen häufig zu Problemen bei der Bewältigung des Alltags. Auswirkungen können beispielsweise sein:
Allgemeines Unwohlsein
Lernstörungen
Soziale Probleme
Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit
Müdigkeit
Interesselosigkeit
Energieverlust
Verspannungen
Kopfschmerzen
Schwindel
Schlafstörungen aus Sicht der Chinesischen Medizin
Aus der Sicht der traditionellen chinesischen Medizin entstehen Schlafstörungen aus einer Disharmonie zwischen dem Feuer-Element (Herz und Dünndarm) sowie den mit ihnen in Verbindung stehenden Organen und Elementen. Letztlich geht es also um das Herz bzw. den bewussten Geist der unruhig ist. In der Vorstellung der Chinesischen Medizin ist das Herz der Kaiser und sein Schlafzimmer das Perikard (Herzbeutel), welches kühl und angenehm sein soll.
Hier einige Gründe, die Unruhe ins System (speziell ins „Bewusstsein“, in den „Geist“) bringen:
- Herz-Yin und Blut-Mangel (es fehlt an Substanz, sodass sich der „Geist“ nicht gut verankern kann)
- Herz und Nieren sind nicht verbunden (Wasser und Feuer müssen in Harmonie sein um dem „Geist“ im Körper ein ruhiges Zuhause zu bieten)
- Nieren Yin-Mangel mit falschem Feuer (oft in den Wechseljahren oder bei Burnout, wo Hitze und Energie nicht durch Essenz und Substanz stabilisiert werden kann)
- Leber und Gallenblase stören das Herz (Emotionen wie Ärger und Sorge erzeugen einen störenden inneren „Wind“, der hochschießende Bewegungen im Körper auslöst)
- Magen-Feuer stört das Herz (Schleim und Hitze im Magen oder Oberbauch behindern das Absteigen des Herz-Feuers zum Schlaf)
- Disharmonie zwischen Ying-Qi (Nähr-Qi) und Wei-Qi (Abwehr-Qi) (Ein Teil des Immunsystems ist zu stark und lässt die Verbindung mit den kühlen, flüssigen, nährenden Substanzen des Körpers nicht zu)
Behandlungsstrategie
Nach einer ausführlichen Diagnose geht es darum, den Geist zu beruhigen, Hitze und Unruhe zu sänftigen, eine Harmonie in Körper und Geist herzustellen, so dass ein erholsamer Schlaf und eine angemessene Nachtruhe wieder möglich ist.
Akupunktur, Kräutermedizin, Bewegungstherapie sowie Tuina Anmo Massage werden hier in einer individuellen Therapie kombiniert eingesetzt.